Samstag, 25. August 2012

Zwei Havellandrider im Erzgebirge

..........., oder unsere Cappuccinorunde, will heißen den hätten wir auch irgendwo trinken können. 

Susanne hatte heute zur ruhigen Beetzseerunde geladen, und viele unserer Kettenbrüder/Schwesten hatten zugesagt. Trotzdem haben Mike und ich uns entschieden, die Erzgebirgerunde unter die Räder zu nehmen. Erstens war uns heute nicht nach ruhig, zweitens hatten wir schon lange vor diese Tour zu fahren, drittens sah der Wetterbericht dort besser aus als hier. Also holte Mike mich zu Hause ab, wir luden die Räder ins Auto, und schon begann die kurzweilige etwas über 2 stündige Fahrt. In Dresden angekommen, Räder raus, Schuhe an, Helm auf, und ab ging der wilde Galopp. Gemütlich einrollen sieht anders aus, und wir schaukelten uns gegenseitig mächtig hoch. Es lief recht rund, dann bei Heidenau rechts ab, in die ewig lange Straße nach Altenberg.

Was war jetzt? Schlechte Beine, schleifende Bremse, defektes Rad, von jetzt auf gleich lief hier nichts mehr rund, obwohl die Straße topfeben aussah. Kurzer Klick auf den Garmin, und der Übertäter war lokalisiert. 2-5% Steigung, und dies sollte so weitergehen bis Altenberg. Einziges Problem, die Biathlonhochburg ist noch 35km entfernt. Wir wechselten gut durch, fuhren durch schöne Landschaft, und kamen gut voran. Allerdings ließ die Steigung und der Gegenwind dies zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden. Bei der Durchfahrt durch Glashütte zeigte mir Mike noch kurz eine 20%-Wand die links anging, mit den Worten: "Vor dieser hätten sich bei der letzten Runde alle verneigt, aber keinen wollte sie in Angriff nehmen". Ehe wir uns versahen waren wir in Geising, wo der erste Brocken vor uns stand. Nach gefühlten Ewigkeiten bergauf, stieg die Steigung das erste Mal in den zweistelligen Bereich. Lustig ist anders, aber wir haben es ja so gewollt, runterschalten und an der Kette ziehen. Gesagt getan, kurze zeit später waren wir bei einem Discounter in Altenberg um kurz die Flaschen zu füllen, und weiter ging es. Noch ein paar Höhenmeter und wir waren in Zinnwald dem Grenzübergang zur Tschechei.
Ab hier begann eine wunderschöne, sehr gut asphaltierte Abfahrt, wie immer bei so was Sport frei, und unten treffen. Also in den größten Gang geschaltet und getreten was ging. Leider war bei etwas über 70 km/h Schluss. Mit Kompaktkurbel selbst mit 130er Trittfrequenz war nicht mehr raus zu holen. Bei dieser TF war das Bike verdammt unruhig, also lieber lassen. Unter links abgebogen in Richtung Dubska, ging es erstmal ein bisschen wellig bis zum Anstieg nach Krupka. Ab hier war entgültig Schluss mit Lustig. Unten in den Berg rein, begann dieser gleich mit zweistelligen Prozentzahlen. Steigerte sich nach kurzen auf 15%, einige Kehren waren sogar 18% steil, im Schnitt liegt dieser Berg bei 12%, und ist irgendwie verdammt giftig, bei einer Länge von ca. 4-5 km. Die Oberschenkel brannten, im Kopfkino spielten sich mehrere Filme ab. Durchbeißen und bis oben durchfahren, oder kurz anhalten und so tun als ob man schnell ein gutes Foto machen möchte. Den inneren Schweinehund besiegt, und bis oben durchgezogen. Yes Baby!
Ab hier nur noch eben bis Altenberg, hatte der Tourguide zu Mike bei der letzten Runde im vergangenen Jahr gesagt. Die kurzzeitigen 10%tigen Anstiege hat er wohl vergessen..........
Es dauerte nicht lange und wir waren wieder in Cinovec, der Grenzstadt zu Deutschland, und somit in Altenberg. Hier steuerten wir wieder den Discounter an, um uns einen wohlverdiensten Kaffee+Kuchenstop zu gönnen, und abermals die Flaschen zu füllen. Ein kurzer Blick auf den Garmin, und wir vernahmen einen 24.xx Schnitt. Da wir ab hier den Vorteil hatten, nur noch mit Gefälle unterwegs zu sein, wollten wir versuchen den Schnitt noch um einiges anzuheben. Also Kette rechts, und nochmal richtig daran gezogen - alles was noch drin war. Die Anzeige, auf den elektronischen Geräten, pendelte immer zwischen 40-50 km/h. Wir wechselten gut durch, somit war gewährleistet, dass sich der Vordermann kurz verausgabte,  allerdings auch hinten gut erholen konnte.
In Glashütte sollte dann noch kurz rechts in die Wand abgebogen werden. Hier war nichts mit kurz einfahren, die 20% beginnen sofort an der Kreuzung. Richtig fies, und sofort war das Brennen in den Oberschenkeln wieder da. Der Spuk ist allerdings nach gut einem Kilometer wieder vorbei, danach wieder normale Steigungsprozente um 4%. Also wieder abwärts, jedoch nur rollen lassen, ab der Kreuzung wollten wir nochmal richtig Druck machen, die letzten 25 km bis Dresden. Wechsel wie vorher, und sehr schnell waren wir auf dem Parkplatz Langer Weg. Erfreulicher Weise konnten wir unseren Schnitt auf 27,6 km/h erhöhen.

Mein Fazit: Sehr schöne Tour, ein gut harmonierendes Team, diese Runde bin ich garantiert nicht zum letzten Mal gefahren. Allerdings kam mir unsere Königsetappe auf Malle dagegen vor wie ein Kindergeburtstag, dass kann aber auch daran liegen, dass ich auf der Insel sehr gute Beine hatte, und gerade etwas durchhänge.



2 Kommentare:

  1. He He,

    den Horny Krupka bin ich mit Mike letztes Jahr auch gefahren. Der hat es unten ganz schön in sich °°. Ich war letztes Jahr der Initiator dieses Kurses.
    Gruß Udo

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  2. Das ist prinzipiell eine schöne Tour, leider so weit weg von Berlin.........

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